Quelle: Johannes Killer

Festungsberg

Festungsberg, fast 120 m über die Stadt

Zweithöchster Stadtberg
Stift Nonnberg Nonntal im Winter
Stift Nonnberg Nonntal

Mit seiner Höhe von 542 m hoch erhebt sich der Festungsberg fast 120 m über die Stadt.
Seine genaue Höhe ist aber nur schwer feststellbar, weil der natürliche Berggipfel seit Jahrhunderten unter den Fundamenten des Hohen Stockes der Festung verborgen ist.

Der Festungsberg besteht samt dem Nonnberg an der Basis im Wesentlichen aus Hauptdolomit, darüber aufgelagert findet sich Dachsteinkalk. Gemeinsam mit dem Kapuzinerberg, dem Kühberg und dem Nockstein bildet der Berg den Nordrand der Kalkalpen, die damit bis direkt in die Salzburger Altstadt reichen.

Am Festungsberg sind Funde aus mittelalterlicher, römischer sowie keltischer Zeit, ja sogar aus der Steinzeit geborgen worden. Schon in spätrömischer Zeit war der Festungsberg befestigt.
Am Nonnberg bestand eine kleine Burg (castrum superior), deren Wehranlagen den Nonnbergfuß und die Anhöhe des Festungsberges einbezogen.
Heute ist die Festung Hohensalzburg die größte vollständig erhaltene Burg Mitteleuropas.

Die Grenzlinie zwischen dem Mönchsberg und dem Festungsberg liegt ziemlich genau unter dem Bürgermeisterloch in der sogenannten Scharte. Noch genauer bildet der historische Stiftsarm des Almkanales diese Grenzlinie ab.

Früher: Reißzug

Der Reißzug, der als älteste Standseilbahn Österreichs gilt und hinter dem Stift Nonnberg auf die Festung Hohensalzburg führt um diese mit dem Nötigsten zu versorgen, wurde 2017 saniert. Der Reißzug überwindet rund 80 Höhenmeter und braucht fünf Minuten für eine Fahrt.

Er ist ursprünglich mit einem Hanfseil und zwei kleinen Holzwagen betrieben worden, mit Pferden oder Ochsen. Dann um 1900 hat man ihn auf den Stand der Technik der damaligen Zeit gebracht - Elektromotor mit Stahlseil. Alt aber praktisch!

Heute: Standseilbahn

Älteste Standseilbahn Österreichs
Seit 1892 ist die Standseilbahn bei Salzburgern und Touristen beliebt – sie befördert 1,7 Mio. Fahrgäste im Jahr. Die neue Generation der 1892 erbauten FestungsBahn verzichtet auf den talseitigen Führerstand und schafft Platz für ein Panoramafenster. Dadurch haben die 55 Fahrgäste während der 54 Sekunden langen Fahrt einen spektakulären Ausblick auf die Stadt.

Talstation der Festungsbahn

Blick auf die Stadt von der Festungsgasse aus
Blick von der Festungsgasse

Sie befindet sich im umgebauten Wohnhaus des Komponisten Johann Michael Haydn, dem Bruder von Joseph Haydn in der Festungsgasse 4.
In der Talstation lohnt sich auch ein Blick in die dortige Ausstellung über die Geschichte des Almkanales, den ältesten erhaltenen Wasserstollen Europas.
Wer die Zeit hat, den Berg selbst zu erkunden, nimmt häufig die Festungsgasse und in der Folge den Hohen Weg, um auf den Berg zu gelangen.
Neben der Festungsgasse führt vom Haus Festungsgasse 6 nächst der Festungsbahn-Talstation aber auch die Michael-Haydn-Stiege auf den Berg.

Wege zur Burg

Der Festungsberg vom Nonntal aus
Festungsberg vom Nonntal

Vom Inneren Nonntal aus gelangt der Besucher über die Nonnberggasse oder das Erhardgässchen mit seiner ins Mittelalter zurückreichenden Bausubstanz zum Äußeren Nonnbergtor, und damit in die befestigte Stadt. Von dort folgt der Weg der den Berg begrenzenden Wehrmauer um den Berg und führt  vorbei am Stift Nonnberg über den Hohen Weg bis zur Burg.
Die Hagenauer-Stiege beim denkmalgeschützten Haus Nonntaler Hauptstraße 24 (Hagenauerhaus) kann von Osten kommend den Weg abkürzen.

Von Süden führt von der Brunnhausgasse der Hans Sedlmayr Weg zur Lodronschen Stadtmauer und von dort über den Oskar Kokoschka Weg und das Schartentor auf die Festung.

Vom Festspielbezirk und den Toskaninihof gelangt der Besucher über die Clemens-Holzmeister-Stiege und den Dr. Herbert Klein-Weg zum gleichen Tor und zur  Burganlage.

Berg als Naturraum

Die an den Abhängen im Süden einst verbreiteten wärmeliebenden Magerrasen mit ihrer bemerkenswerten arten- und blütenreichen Pflanzenwelt sind heute durch die zwischenzeitliche Verwaldung der überlieferten Lebensräume fast vollständig verschwunden.

Der Südhang des Festungsberges war im Mittelalter u.a. von verschiedenen Weingärten bedeckt.
Reste solcher Steinterrassen sind vereinzelt im Gelände noch erkennbar.

Nunmehr ist der Südhang von einem eschenreichen Edellaubmischwald mit Hainbuche und Stieleichen bedeckt, im Unterwuchs wachsen viele wärmeliebende Kräuter.
Der Wald im Nordhang des Bergs besitzt dagegen einen Schluchtwald-Charakter.