Zwergerl erwachen aus dem Winterschlaf

Montag, 20.03.2023
Zwergerlgarten ist eröffnet
Vizebürgermeisterin Barbara Unterkofler neben der Zwergin mit dem Zwiebelbund im Mirabellgarten

Die 17 Zwerge aus dem Mirabellgarten melden sich aus ihrer Winterruhe zurück. Vom Team der Stadtgärten frisch gereinigt und „aufgeputzt“ präsentieren sie sich wieder Salzburgs Bevölkerung. Der auch bei den Tourist:innen sehr beliebte Zwergerlgarten ist ab heute Montag, 20. März, wieder geöffnet. Der „Aufmarsch“ der Zwerge reicht von der Zwergin mit dem Zwiebelbund über den Turbanzwerg bis hin zu dem Zwerg mit den Kastagnetten.

„Die Zwerge erwachen aus dem Winterschlaf, ein untrügliches Zeichen, dass der Frühling mit großen Schritten auf uns zukommt. Doch nicht nur der nahende Frühling ist Grund zur Freude, denn der Zwergerlgarten ist ein ganz besonderer Ort: Die Zwerge gehören zu den interessantesten sowie kuriosesten Attraktionen in der Stadt. Zugleich ist der Garten auch eine Oase der Ruhe, in der man sich in die Phantasiewelt der Zwerge entführen lassen kann“, freut sich Vizebürgermeisterin Barbara Unterkofler.

Die Zwergerl sind in drei thematischen Gruppen angeordnet: ein großer Jahreskreis mit den Monatszwergen, eine Duellanten-Gruppe und eine Gruppe der Komödiantenzwerge. Wer Näheres zu den einzelnen Zwergerln und deren Geschichte erfahren will, kann sich ab sofort dazu in der Wolf-Dietrich-Halle im Schloss Mirabell an den Ausstellungstafeln informieren.

Historischer Hintergrund
Ende des 17. Jahrhunderts entstand unter Erzbischof Johann Ernst Graf Thun der Zwergerlgarten im Park von Schloss Mirabell. Die ersten Zwerge wurden vermutlich 1691/92 gefertigt, wahrscheinlich von einem Künstlerkollektiv unter Leitung von Ottavio Mosto und Bernhard Michael Mandl. Der Garten – im Bereich des heutigen Zauberflötenspielplatzes – war 1695 weitgehend fertig. Er ist nach heutiger Kenntnis der älteste Zwergengarten Europas. Der Zwergerlgarten umfasste ursprünglich 28 Zwerge. In der Zeit der Aufklärung kamen die Zwerge – Marmorfiguren missgestalteter Menschen - immer mehr in Verruf. Die Anlage wurde nicht mehr ordentlich gepflegt und begann zu verwildern. Anfang des 19. Jahrhunderts entschied man sich, die Figuren zu versteigern. Die Zwerge gerieten in Vergessenheit. 1919 fasste der Salzburger Gemeinderat den Beschluss, den einzigartigen Garten wieder zu errichten. 

Nicole Salamonsberger