Quelle: Johannes Killer

Bürgergarde der Stadt Salzburg

Die Bürgergarde der Stadt Salzburg blickt auf eine sehr lange Geschichte und Tradition zurück.
Bereits 1287 wurden den Bürgern Salzburgs mit dem Sühnebrief erstmals (politische) Rechte zugestanden.
Am 20. April 1287 unterzeichnete Erzbischof Rudolf I. von Hohenegg den nach dem Rat des Salzburg Domkapitels zustande gekommenen und als Sühnebrief bezeichneten Stadtfrieden. Er zog damit einen Schlussstrich unter die seit 1286 um sich greifenden und zuletzt mit Waffengewalt ausgetragenen Auseinandersetzungen zwischen armen und reichen Bürgern der Stadt Salzburg. Im 2. Teil dieses Stadtfriedens findet sich das älteste bekannte Stadtrecht der Stadt Salzburg. Dieser Stadtfrieden bedeutet auch die Geburtsstunde der Bürgergarde, die damals eine militärische Funktion zum Schutz der Stadt inne hatte.    

Die sich im Laufe der Zeit ändernden militärischen Strategien ließen die Bedeutung der Bürgergarde zunächst schwinden.
1979 bewirkte Kommerzialrat Erwin Markl die Wiedergründung der Bürgergarde. Sie widmet sich seither dem Aspekt der Traditionspflege und wirkt bis heute bei großen Ereignissen mit, wie zum Beispiel an der Georgi-Kirchweih, der Umrahmung der Festspieleröffnung oder auch der alljährlichen Martini-Feier, mit des Stadtpatrones, des heiligen Martins, gedacht wird.

Georgi-Ritt und Georgi Kirchweih

Der Georgi-Ritt wird um den 23. April, den Feiertag des Hl. Georg, veranstaltet. Die Georgi-Reiter mit ihren prunkvoll geschmückten Pferden und die Reiterstandarte der Bürgergarde der Stadt Salzburg nehmen am Kapitelplatz Aufstellung und reiten dann auf die Festung Hohensalzburg. In der Georgskapelle wird eine Messe zu Ehren des Schutzpatrons zelebriert, mit einer anschließenden Pferdesegnung im Burghof wird dieser Festgottesdienst beendet. Am Kapitelplatz herrscht Jahrmarktstimmung mit Bierzelt, Standln und Blasmusik.

Martinifeier

Alljährlich zu Martini gedenkt die Salzburger Bürgergarde ihres Schutzpatrons und dem der Stadt Salzburg, dem Hl. Martin. Nach einer feierlichen Messe im Salzburger Dom formieren sich die teilnehmenden Schützenkompanien auf dem Kapitelplatz. Im Anschluss an einem Festakt findet ein Umzug der Bürgergarde gefolgt von Fahnenabordnungen der weiteren Kompanien der Bezirksvereine aus der Stadt Salzburg und befreundeter Kompanien aus dem Land durch die linke Altstadt statt.
Ab ca. 12.00 Uhr trifft man sich zu einem Wettschießen am Schießstand der Stachelschützengilde Salzburg bei der Monikapforte am Mönchsberg.

Fest zur Festspieleröffnung

Beim Fest zur Festspieleröffnung präsentiert sich die Bürgergarde auf dem Residenzplatz. In ihren nach historischem Vorbild geschaffenen Uniformen - zum Teil hoch zu Ross - exerzierte sie zu den Klängen der Schwegelpfeifer.
Eine Gruppe der Bürgergarde der Stadt Salzburg steht jedes Jahr Spalier für die zum volkskulturellen Teil des Festes zur Festspieleröffnung kommenden Gäste.

Sternschießen / Neujahrswünsche

Rund um die Stadt Salzburger künden am 31. Dezember die örtlichen Brauchtumsschützen lautstark den Jahreswechsel an - das traditionelle Sternschießen. Nachmittags zieht die Bürgergarde in einem Festzug zum Schloss Mirabell um dem Bürgermeister als Protektor der Bürgergarde und der Stadtverwaltung Salzburg ihre Neujahrswünsche zu überbringen.
Anschließend wird das Sternschießen von der Bürgergarde mit Salutschüssen an der Staatsbrücke beendet.